Der Naturschwamm – Alles Wissenswerte rund um das antike Badeuntensil

Der Naturschwamm – Alles Wissenswerte rund um das antike Badeuntensil

Was ist ein Naturschwamm?

Ein Naturschwamm ist ein mehrzelliges Wesen, das in verschiedenen Texturen, Größen und Formen in den diversen Weltmeeren lebt. Es gibt mehr als 7.500 verschiedene Arten von Naturschwämmen. Lediglich weniger als 12 davon werden geerntet und für kommerzielle Zwecke genutzt. Bei der Wahl eines Schwamms sollte man sich nicht für irgendein Produkt entscheiden, sondern die Herkunft genau prüfen. Die Qualitätsunterschiede sind immens. Nur an einem wertvollen Schwamm hat man lange Freude, profitiert von den wirklichen Vorteilen und genießt klimaneutral.

Naturschwämme sind mit einer harten Schutzschale versehen, die mit zahlreichen Löchern bedeckt ist. Damit wird ihnen die Nährstoffaufnahme ermöglicht, sodass der Schwamm wachsen kann. Das poröse Innere wird schließlich als Naturschwamm verkauft. Das Skelett des Schwamms besteht aus Spongin. Dabei handelt es sich um ein kollagenartiges Protein.

Ein Schwamm aus dem Meer ist ein natürlich vorkommendes Lebewesen, das sehr saugfähig ist. Er ist die einfachste Form eines mehrzelligen Tieres und neben der Amöbe die zweitniedrigste Lebensform auf der Erde. Sie werden als Tiere klassifiziert, weil sie wachsen, indem sie organische Materialien verbrauchen, anstatt Photosynthese zu betreiben. Der natürliche Meerschwamm wird in das Phylum Porifera (quasi: Porenschwamm) eingestuft, da seine Oberfläche voller Poren und Kanäle ist, durch die Wasser zirkulieren kann. Diese Poren sind sehr wichtig für das Leben des Schwamms und müssen frei  und offen gehalten werden, damit er richtig “atmen” kann. Aus diesem Grund sind die Meerschwämme sehr anfällig für Ölverschmutzung. Ist ihre Oberfläche mit einem feinen Ölfilm bedeckt, verstopfen die Poren und der Schwamm kann nicht mehr atmen.

Ihre Hauptfunktion besteht darin, große Mengen Wasser zu pumpen, die ein Volumen erreichen können, das dreimal so groß ist wie das Volumen des Meerschwamms selbst. Der Schwamm kann eine Größe von wenigen Millimetern aufweisen, aber auch bis zu drei Meter hoch werden. Schwämme haben die erstaunliche Fähigkeit, sich ständig zu erneuern; man kann einen Teil eines Schwamms entnehmen, ohne das Ganze zu beschädigen. Anschließend wächst er nach, um den entnommenen Teil zu ersetzen. Tatsächlich trägt das Ernten von Naturschwämmen dazu bei, dass sie länger leben, weil es die Regeneration und Selbsterneuerung fördert. Das macht Naturschwämme zu einer erneuerbaren natürlichen Ressource – die beste Wahl für die Umwelt.

Naturschwamm aus der Tiefsee

Woher kommt der Naturschwamm?

Der Naturschwamm kommt aus der Tiefsee und lässt sich in allen Weltmeeren finden. Er setzt sich am Meeresboden und an Orten fest, die reich an Nahrung sind. Schwämme, die im griechischen Mittelmeer geerntet werden, gelten als die von bester Qualität, gefolgt von den Schwämmen des Roten Meeres und den westindischen Schwämmen. Schwämme minderer Qualität findet man in der Karibik und teilweise auch in Süßgewässern.

Bei den Griechen hat der Schwamm eine lange Tradition. Seit der Antike verwendeten sie den Naturschwamm sowohl für ihre persönliche Hygiene, aber auch für die Reinigung ihrer Häuser . Erwähnt wird der Naturschwamm erstmals im 8. Jahrhundert vom epischen Dichter Homer. In seiner Ilias reinigt der Gott Hephaistos sein Gesicht, seine Hände und seine Brust mit einem Naturschwamm, während in der Odyssee die Diener im Palast des Odysseus die Tische nach den Mahlzeiten der Freier von Penelope mit Schwämmen reinigen.

Erwähnung findet der Naturschwamm auch in den Lebensbereichen Schreiben, Malen, Medizin, Pharmazie und Armee. Dort wurde der natürliche Schwamm benutzt, um Soldaten während der römischen und byzantinischen Zeit vor der Reibung zwischen Rüstung und Körper zu schützen. Es gibt sogar in der Bibel, im Neuen Testament, Hinweise auf den Schwamm: Ein römischer Soldat bietet Jesus bei der Kreuzigung einen in Essigwein getränkten Schwamm an.

Nach dem endgültigen Ende der Vetokratie in Griechenland (14.-16. Jahrhundert v. Chr.) brachten die westlichen Kreuzfahrer den Naturschwamm nach Mittel- und Westeuropa und machten Venedig zu einem wichtigen Schwammhandelszentrum. Von da aus verbreitete sich der Schwamm fast von alleine. Gerade in den letzten Jahren mit dem Aufkommen der Klimabewegung erfährt der Naturschwamm eine regelrechte Renaissance. Und das nicht ohne Grund.

Naturschwamm

Welche Vorteile hat der Naturschwamm?

Der natürliche Badeschwamm hat viele Vorteile sowohl für die Haut als auch die Umwelt. Sie sind weich, saugfähig, langlebig, ungiftig und von Natur aus hypoallergen. Damit eignen sie sich für jeden Hauttyp, auch für Menschen mit extrem problematischer Haut oder Hauterkrankungen.

Des Weiteren haben sie antibakterielle Eigenschaften, was sie ideal für Reinigungsaufgaben im Haushalt macht. Und da sie zu 100 % natürlich sind, enthalten sie weder Plastik noch giftige Chemikalien, die dem Planeten schaden können.  Damit sind sie eine erneuerbare natürliche Ressource und kein einmaliges Wegwerfprodukt. Aber das sind noch lange nicht alle Vorteile:

Der Naturschwamm lässt sie von Kopf bis Fuß erstrahlen

Der Naturschwamm hat erstklassige exfolierende und durchblutungsfördernde Fähigkeiten. Mit seiner weichen Struktur ermöglicht er eine sanfte, gleichzeitig effektive Entfernung von abgestorbenen Hautzellen und trockenen, schuppigen Stellen, um die Haut weicher und glatter zu machen. Im Gegensatz zu künstlichen Produkten hemmt der Naturschwamm das Wachstum von Bakterien.

Schon während einer kurzen Dusche greift der peelende Effekt. Es ist ein echtes 3-in-1 Produkt, weil es Schmutz tief aus den Poren schwemmt, Partikel abträgt und die Regeneration der Haut aktiviert. Die begleitende Naturseife wird durch den Schwamm in einen üppig-cremigen Schaum verwandelt. Beides zusammen regt gleich nach dem Aufstehen die Durchblutung für einen aktiven Tag an. Darüber hinaus wird man feststellen, dass es weniger Seife oder Duschgel braucht. Auch dafür ist der Naturschwamm durch seine hohe Saug- und Spülkraft verantwortlich.

Mit einem Naturschwamm profitiert die Haut auf ganz natürliche Weise

Äußerlich verwöhnt er die Haut wie bei einer leichten Massage. Gleichzeitig reinigt und pflegt er auf sanfte Weise. Durch den massierenden Effekt, den der Naturschwamm hat, wird die Durchblutung der Haut angeregt. Das aktiviert nicht nur die Erneuerung der Hautzellen, sondern geht sprichwörtlich unter die Haut. Eine bessere Durchblutung des Körpers wirkt sich immer positiv auf die Gesundheit des Menschen aus. Zum Beispiel werden Entzündungen besser bekämpft und das allgemeine Immunsystem gestärkt. Wendet man den Naturschwamm regelmäßig an, unterstützt man die eigene Gesundheit ganz nebenbei.

Der Naturschwamm säubert nicht nur oberflächlich, sondern bis tief in die Poren. Er ist ideal zum Baden und Reinigen, da er das Wasser in seinem Inneren halten kann, bis es an der richtigen Stelle gebraucht wird. Die im Naturschwamm enthaltenen Mineralien nähren und unterstützen die Haut. Dazu gehören unter anderem: Kalzium, Magnesium, Natrium, Eisen, Zink und Kalium. Die Inhaltsstoffe eines künstlichen Schwammes können da nicht mithalten.

Gerade bei problematischer Haut, wie Schuppenflechte oder anderen Ekzemen, kann die Verwendung eines Naturschwamms helfen, diese Probleme zu lindern und ein besseres Hautbild zu erzielen. Gerade die antibakterielle Wirkung ist entzündungshemmend und sorgt dafür, dass die Haut im besten Fall heilen kann. Verwendet man hingegen  synthetische Schwämme, die mit giftigen Chemikalien hergestellt werden, kann man sich vorstellen, wie sich das auf eine bereits vorgeschädigte Haut auswirken kann. Die Wahl eines Naturschwamms ist und bleibt für sensitive Hauttypen die beste Alternative.

Peeling mit Schwamm

Naturschwämme können von der ganzen Familie genutzt werden

Unter der Dusche und in der Badewanne. Von der zarten Babyhaut bis zur älteren Haut, die mit der Zeit anspruchsvoller, trockener und dünner wird. Der Schwamm stellt sich auf alle Reifestadien der Haut ein und versorgt sie angemessen. Kinder lieben es, mit dem Naturschwamm spielerisch die Welt der Hygiene zu entdecken. Teenies vertragen aufgrund ihrer vielen Hautunreinheiten gerade kaum etwas anderes auf der Haut und machen mit natürlichen Produkten die besten Erfahrungen. Und gerade ältere Menschen genießen die massageähnliche Berührung auf der Haut, die sanft und doch stark zur Haut ist.

Naturschwämme sind ein qualitativ hochwertiges Produkt

Es bestätigt sich der Satz, dass die Natur einfach nicht zu übertreffen ist und dass sich dort die besten Produkte finden. Sie bieten Vorteile, die künstliche Produkte fast nicht aufzuweisen haben oder mit starken Nebenwirkungen einhergehen. Der Naturschwamm verfügt über Enzyme, die das Wachstum von Schimmel, Mehltau und Bakterien hemmen.  Gleichzeitig sind sie frei von Giftstoffen.

Der Naturschwamm ist bestens zum Baden und Reinigen geeignet, da sie mehr Wasser aufsaugen und halten können als jeder Waschlappen oder Putzlappen. Durch ihr mehrgängiges Kanalsystem sind sie selbst reinigend. Sie lassen sich also leicht auswaschen, trocknen und sind zeitnah für den nächsten Einsatz bereit. In der Anwendung sind sie weicher und dennoch stabil. Gegenüber ihren synthetischen Kollegen sind sie reissfester und länger haltbar.

Naturschwämme sind reine Natur und schonen die Umwelt

Der Badeschwamm ist eine nachwachsende und natürliche Ressource. Bei der Ernte achten die Taucher darauf, dass die Basis des Schwammes intakt bleibt. Dadurch wird seine natürliche Reproduktion in Gang gesetzt. Der Schwamm wächst innerhalb weniger Jahre nach, oft größer und gesünder als sein ursprünglicher Zustand. Studien zeigen, dass geerntete Flächen tatsächlich die Populationsdichte von Schwämmen erhöhen.  Außerdem hat der Naturschwamm erstaunliche Regenerationskräfte, da der natürliche Prozess der Gezeiten und Strömungen Schwämme aufnimmt und sie an neuen Orten wieder wachsen lässt.

Taucher sucht nach Schwamm

Sie werden ohne den Zusatz Chemie oder sonstiger künstlicher Zusatzstoffe weiter verarbeitet. Das ist wichtig für die Haut, weil sie auch die schädlichen Substanzen in den Körper aufnimmt und durch den Organismus leitet.

Darüber hinaus ersetzen sie häufig Wegwerfprodukte, wie z. B. Wegwerfwaschlappen für Babies oder pflegebedürftige Menschen und sparen eine Menge Abfall. Wenn sie nicht mehr verwendet werden, können sie im Biomüll entsorgt werden. Ganz im Gegensatz zu synthetischen Schwämmen. Die sind viel kurzlebiger, belastender für die Umwelt und  müssen am Ende ihres Lebens in den Kunststoffmüll.

Wo kann der Naturschwamm überall angewendet werden?

Der Naturschwamm steht nicht nur auf zarte Haut sondern ist in äußerst vielen weiteren Bereichen des Lebens einsetzbar. Badeschwämme sind eines der vielseitigsten Reinigungswerkzeuge, die es gibt und werden seit 2000 Jahren von Kulturen auf der ganzen Welt verwendet. Es ist fast kein Bereich denkbar, in dem der Naturschwamm nicht einsetzbar ist.

Körperpflege bei Menschen

Gleich welche Art der Reinigung man präferiert, der Naturschwamm ist ein hervorragender Wasch-, Bade- und Duschbegleiter. Er kommt bei jung und alt an und sorgt gerade bei Babys und kleinen Kindern dafür, dass sie Spaß an der Hygiene entwickeln und auch das Haare waschen in der Wanne nicht zum Drama wird, weil man den Kopf ganz sanft abspülen kann. Auch im Bereich der Kosmetik trägt der Naturschwamm das Make-up gleichmäßig auf und zuverlässig wieder ab.

Frau nutzt Schwamm fürs Baden

Tierpflege

Auch unsere lieben Vierbeiner, ob sie als Hund oder Pferd daherkommen, lieben den Naturschwamm. Für das Pferd ist er ideal, weil er das Tier nach einem temperamentvollen Ausritt erleichtert: Anders als beim reinen Bürsten, erfährt das Pferd dabei echte Abkühlung. Die großen Tiere lieben es, mit dem Pferdeschwamm gewaschen zu werden. Der Massage-Effekt ist belebend, regt die Durchblutung an und säubert das Fell tiefenrein, ohne den Einsatz allzu vieler Bürsten.

Beim Hund ist es ähnlich. Es kommt der gesamte Unrat raus aus Fell, Unterwolle und den Hautporen. Diese werden von toten Hautschüppchen befreit. Man darf nicht vergessen, dass an die Haut des Hundes durch das dicke Fell kaum Luft und Licht kommt. Der Naturschwamm wird den Hund ordentlich durchlüften und seine Haut stimulieren und anregen. Dabei kann man getrost auf parfümierte Pflegemittel verzichten, die dem Hund nicht gut tun.

Hund mit Schwamm säubern

Hausputz

Die Verwendung eines Naturschwamms im gesamten Haus hat viele Vorteile gegenüber den üblicherweise verwendeten synthetischen Schwämmen. Naturschwämme sind im Gegensatz zu synthetischen Schwämmen von Natur aus antibakteriell und selbstreinigend. Sie entwickeln kaum unangenehme Gerüche, die jeder vom eigenen Küchenschwamm kennt. Außerdem erzeugen sie einen dicken, dichten Schaum und fassen eine enorme Menge an Seife auf, was die Arbeit schnell und einfach macht. Die gleichen Eigenschaften machen sie großartig für die Reinigung von Duschen, Wannen, Arbeitsplatten und Fliesen.

Handwerk

Man mag es kaum glauben, aber auch hier zeigt sich der Naturschwamm als Tausendsassa. Ganz gleich ob beim Auftragen von Tapeten, Anlegen von Wänden mit verschiedenen Mustern oder Wandreinigungen, der Naturschwamm ist für alles geeignet und zeigt sich als zuverlässiger Helfer.

Ähnliches gilt für alle Lacke bei Auto-, Boots- und Flugzeugliebhabern, die keine fremden Hände an die heikle Oberfläche lassen. Ein Schwamm ist zart zum Lack und lässt ihn gleichzeitig in hellem Glanz erstrahlen. Im Inneren kümmert er sich um das empfindliche Leder, außen um Reifen und Räder.

Was für den Mann sein liebstes Auto ist, ist für die Frau ihr Porzellan. Der Naturschwamm poliert nicht nur das, sondern wienert auch Kristall und Silber, weswegen er im Hobbybereich allseits beliebt ist.

Naturschwamm Tupftechnik im Handwerk

Kunst

Der Malschwamm kann alles: tupfen, marmorieren, wischen, malen und auch konturieren. Ein Motiv, das von einem Künstlerschwamm erstellt wurde, wirkt häufig realistisch, weil es unklare Konturen schafft.

Mithilfe eines Malschwamms lassen sich leicht Farbübergänge erschaffen. Ein Objekt, das in verschiedenen Farbtönen schimmert, wirkt echt, weil die Übergänge zart und verwaschen dargestellt werden können. Die Struktur wirkt lebendig und besonders. Der Schwamm kommt von der Acryl- bis zur Aquarellfarbe mit allem zurecht und lässt sich in die Stücke schneiden, die für das Vorhaben gebraucht werden.

Wie werden die Naturschwämme gereinigt?

Dafür gibt es verschiedene Methoden. Alles was man dafür benötigt, findet sich meist im eigenen Haushalt. An der Zeit, den Badeschwamm etwas gründlicher zu reinigen, ist es dann, wenn er sich zunehmend gräulich entwickelt und etwas anfängt unschön zu duften.

Dann können die folgenden Rezepte dafür sorgen, dass der Schwamm in Kürze wieder taufrisch glänzen kann. Zumeist reicht eine Tasse voll mit warmem Wasser. Dort hinein füllt man entweder:

· 1 bis 2 Tropfen Teebaumöl
· 1 Esslöffel Apfelessig
· 1 Esslöffel Natriumbikarbonat oder
· 1 Teelöffel kolloidales Silber in 1 Tasse warmem Wasser

Wie lange hält ein Naturschwamm?

Bei guter Pflege einige Jahre. Natürlich ist es ein wenig abhängig von der Intensität der Nutzung und natürlich auch für was man ihn verwendet. Als Duschschwamm und Badeschwamm ist er in der Tat sehr langlebig. Immer wieder aufgepeppt, bleibt das natürliche Schwammtier ca. 2 – 3 Jahre ein zuverlässiger Wellnessbegleiter im eigenen Badezimmer.

Wird er in der Malerei oder beim Ankleben von Tapeten eingesetzt, hält er vielleicht nicht ganz so lange durch. Aber auch hier zahlt sich gute Pflege aus und es kommt nicht nur auf die Pflege an. Bereits beim Kauf solltest du darauf achten, dass du ein hochwertiges Produkt erwirbst. Dabei sollte man erstens darauf achten, einen Naturschwamm aus Griechenland, am besten von der Levantinischen Küste zu beziehen. Die sind und bleiben diejenigen, die die beste Qualität aufzuweisen haben.

Peelingschwamm

Darüber hinaus kann es nicht schaden, den Anbieter genau unter die Lupe zu nehmen. So gerät man nicht an schwarze Schafe. Ein guter Onlineshop legt seine Bezugsquellen offen, lässt sein Produkt testen und zertifizieren und informiert gerne, wenn es weitere Fragen gibt.

Der Meerschwamm – damals wie heute ein Hit

Seit einiger Zeit ist er in aller Munde. Er findet Anhänger unter den Vollbadnehmern, erfrischt und belebt die Haut unter der Dusche, reinigt das Gesicht porentief und ist auch während der Menstruation ein sicherer Partner.

Der Meerschwamm ist kein topmodernes Produkt, das unter Einbeziehung smarter Technologien synthetisch erschaffen wurde. Es handelt sich um ein vollkommen natürliches Utensil, mit dem schon Nofretete ihre Schönheitszeremonien betrieb. Wo kommt er also her, der Meerschwamm und wie sieht seine jahrhundertelange Geschichte aus. Ein Blick in die Vergangenheit lohnt.

Naturbadeschwamm

Der Meerschwamm im alten Griechenland

Es handelt sich um ein Erzeugnis von höchster Qualität, das hauptsächlich in der Pharma-, Haushalts- und Körperpflege verwendet wird. Natürliche Meeresschwämme sind poröse feste Massen, hauptsächlich Seezoophyten, die nach dem notwendigen Reinigungsprozess sehr weich und leicht werden und für eine Vielzahl von alltäglichen Anwendungen geeignet sind.

Seit der Antike verwendeten die Griechen sowohl für ihre persönliche Hygiene, aber auch für die Reinigung ihrer Häuser Meerschwämme. Erwähnt wird das Produkt erstmals im 8. Jahrhundert vom epischen Dichter Homer. In seiner Ilias reinigt der Gott Hephaistos sein Gesicht, seine Hände und seine Brust mit einem Meerschwamm, während in der Odyssee die Diener im Palast des Odysseus die Tische nach den Mahlzeiten der Freier von Penelope mit Schwämmen reinigen.

Erwähnung finden die Schwämme auch in den Lebensbereichen Schreiben, Malen, Medizin, Pharmazie und Armee. Dort wurde der Meerschwamm benutzt, um Soldaten während der römischen und byzantinischen Zeit vor der Reibung zwischen Rüstung und Körper zu schützen. Es gibt sogar in der Bibel, im Neuen Testament, Hinweise auf den Schwamm: Ein römischer Soldat bietet Jesus bei der Kreuzigung einen in Essigwein getränkten Schwamm an.

Nach dem endgültigen Ende der Vetokratie in Griechenland (14.-16. Jahrhundert v. Chr.) brachten die westlichen Kreuzfahrer den Meerschwamm nach Mittel- und Westeuropa und machten Venedig zu einem wichtigen Schwammhandelszentrum. Von da aus verbreitete sich der Schwamm fast von alleine.

Seeschwamm und Meerschwamm

Schon mal mit einem Tier geduscht?

Es ist schon kurios: Dachten die Menschen sehr lange, dass, wenn sie sich ein wohltuendes Bad einließen und die Haut mit einem Naturschwamm verwöhnten, dass es sich dabei um eine Wasserpflanze aus dem Meer handelt. Erst im Laufe des 18. Jahrhunderts entdeckte man so langsam, dass das nicht der Wahrheit entsprach. Sie mussten feststellen, dass sie mit einem Tier baden gingen dem Badeschwamm.

Er hat zwar keine Körperteile und bewegt sich nicht quer durch das Mittelmeer, den Atlantik oder den Indischen Ozean. Gut, manchmal heftet er sich an Krabbenschalen und reist mit ihnen mit. Die meiste Zeit über bleibt er jedoch an einem Unterwasserfelsen oder einem Korallenriff hängen und sieht in der Tat eher nach einer Pflanze als nach einem Tier aus.

Aber keine Angst, um aus dem Tier einen herrlichen Badeschwamm zu machen, muss man weder auf die Jagd gehen, noch fließt Blut bei der Herstellung. Was genau ein Naturschwamm ist und zu welcher Anwendung er genutzt werden kann, erfährst du im Folgenden.

Honeycomb Naturschwamm

Was der Naturschwamm nun wirklich ist?

Genau gesagt handelt es sich gar nicht um ein vollständiges Tier. Es präsentiert sich eher wie ein großporiges Skelett. Insgesamt gibt es fast 5000 verschiedene Arten, die sich vielfältig in ihrer Form unterscheiden können. Manche sind flach wie sich ausbreitendes Moos, andere sehen aus wie Bäume mit weit verzweigten Armen.

Der Schwammkörper selbst ist eine weiche Masse von Zellen, die von einem Skelett gestützt wird. Seine Löcher in der Haut lassen Wasser ins Innere fließen. Ein Schwamm enthält viel Sauerstoff. Er besorgt sich diesen, indem er das Wasser quasi einatmet und durch sein Gerüst strömen lässt.

Der Schwamm ernährt sich durch winziges Plankton, das er ebenfalls aus dem Wasser bezieht. Ein Schwamm frisst am Tag etwa 2/3 seines Körpergewichts. Das Wasser tritt durch eine Vielzahl von Öffnungen ein, verlässt den Körper jedoch immer nur durch eine einzige Öffnung. Das macht auch seinen hervorragenden Nutzen in der Badewanne aus: Der Naturschwamm punktet während seiner Anwendung mit einer wahnsinnigen Aufnahmefähigkeit.

Darüber hinaus verfügt der Badeschwamm über eine erstaunliche Regenerationskraft. Er ist in der Lage, selbst aus kleinsten Körperfragmenten zu einem neuen Individuum heranzuwachsen. Dabei vermehrt er sich auf sexuelle, ebenso wie auf asexuelle Weise. In Acht nehmen muss er sich vor Fischen und Meeresschnecken, denn für die ist er Teil der Nahrungskette. Auch Delfine fressen Schwämme als “prophylaktische Behandlung” von Schmutz und Bakterien im Magen.

Badeschwamm Honeycomb

FAQs zu Naturschwämmen

Sind Naturschwämme immer gleich groß?

Da es sich um ein Naturprodukt handelt sind nicht alle Schwämme exakt gleich groß und weisen dieselbe Form auf. Sie sind zwischen 13 und 18 cm groß. Je nach dem für was man sie verwenden möchte, kann man sie auch noch ein wenig zurecht trimmen. Dürfen die Kleinkinder damit baden gehen oder möchte man sie zum Malen verwenden, kann man sie klein schneiden. Für ein Bad wiederum sollten sie griffig in die Hand passen.

Sind alle Naturschwämme gleich in der Textur?

Grob lassen sich drei Sorten unterscheiden. Es gibt den normalen Naturschwamm (Honeycomb). Der ist robust und eignet sich bestens für eine anregende Massage. Für einen “Silk” Naturschwamm sollte man sich entscheiden, wenn man ihn für die zarte Pflege einsetzen möchte, beispielsweise bei der Baby- oder Altenpflege. Ein “Grass” Naturschwamm ist stark in der Porenstruktur und gleichzeitig sanft zur Haut und damit optimal für den täglichen Gebrauch.

Warum ist der Naturschwamm besser als ein synthetischer Schwamm?

Kein Kunstschwamm kann so viel Flüssigkeit aufsaugen wie ein Naturschwamm. Aus diesem Grund eignet er sich besonders für die alltägliche Reinigung von Gesicht und Körper. Nebenbei sind Naturschwämme auch stabiler und langlebiger als synthetische Badeschwämme. Darüber hinaus sind sie in vollem Umfange umweltfreundlich und frei von jeglichen Giftstoffen.

Ist ein Naturschwamm ein Tier (Koralle) oder eine Pflanze?

Natürliche Schwämme werden als Tiere eingestuft. Bis 1765 wurden Schwämme als Pflanzen betrachtet, aber der Naturforscher John Ellis bewies, dass sie eigentlich Tiere sind. Ein Naturschwamm hat kein Gehirn oder ein zentrales Nervensystem; tatsächlich haben Schwämme kein Herz, Gehirn, Kopf, Mund oder andere Körperteile und haben viele pflanzenähnliche Eigenschaften. Mit Ausnahme der einzelligen Tiere, den Protozoen, sind Naturschwämme die einfachsten Tiere, die heute existieren.

Werden natürliche Naturschwämme gammelig wie künstliche Schwämme?

Der Naturschwamm hat von Natur aus antimikrobielle und antibakterielle Eigenschaften. Da Wasser leicht durch sie hindurchgespült wird, ist es einfach, den Schwamm sauber und frei von schädlichen Verunreinigungen zu halten. In regelmäßigen Abständen sollte man sie mit Essigwasser reinigen. Teebaumöl wirkt gegen unangenehme Gerüche.

Warum sind manche Naturschwämme gelb und manche braun?

Die meisten Schwämme werden gereinigt, verarbeitet und zu einer attraktiven goldgelben Farbe gebleicht. Die bessere Wahl sind die ungebleichten. Sie behalten ihre natürliche, braune Farbe und sind ein echtes Naturprodukt.

Wie werden Naturschwämme verarbeitet?

Alle handelsüblichen Schwämme durchlaufen einen strengen Reinigungsprozess, um Muschelstücke, Bambus und Sand zu entfernen. Schwammlieferanten achten sehr darauf, alle Fremdkörper aus den geernteten Schwämmen zu entfernen. Sorgfältige Anbieter in Deutschland unterziehen die Schwämme einer zusätzlichen Qualitätskontrolle, bevor die Produkte an den Kunden übersandt werden.

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